Katholische Stadt – Nichtkatholische Einwohner. Die Heimlichen Gemeinden im 17. Jahrhundert
Jochen Hermel M.A.
In der frühen Neuzeit bemühte sich der Rat der Stadt Köln um ein betont katholisches Image. Zu diesem Zweck propagierte er die im Mittelalter entworfene Vorstellung der „heiligen katholischen Stadt“ und dem Ideal einer homogenen und konfliktbefreiten Stadtbevölkerung. Im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert verbannten eine Reihe innenpolitischer Maßnahmen nichtkatholische Elemente aus dem öffentlichen Raum und die Angehörigkeit zur katholischen Konfession wurde zur Vorbedingung für die Wählbarkeit in den Magistrat. Darüber hinaus sollte die konfessionelle Einheit der städtischen Einwohnerschaft durch eine enge Verzahnung städtischer Repräsentation mit katholischen Elementen demonstriert werden. Trotz dieser obrigkeitlichen Bestrebungen existierte dauerhaft eine evangelische Minderheit in der Stadt. Der größte Teil war in drei reformierten, den so genannten „Heimlichen Gemeinden“, organisiert. Die Arbeit geht den Strukturen und Strategien nach, die diese Gemeinden unter diesen Vorraussetzungen entwickelten und anwandten. Diese werden unter den wechselhaften Bedingungen während des Dreissigjährigen Krieges und in der konfessionspolitisch grundlegend veränderten Situation nach dem Westfälischen Frieden betrachtet.
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Betreuer: Prof. Dr. Manfred Groten