Sources of Early Modern Emotion in English, 1500-1700
„Alles steht Kopf!“ Diesen Sommer kam der zweite Teil des beliebten Animationsfilms heraus, der sich rund um menschliche Emotionen dreht. Auch die Geschichtswissenschaft setzt sich mit Gefühlen auseinander, allerdings im historischen Kontext. Seit den 2000er Jahren ist die Emotionsgeschichte fest in der geschichtswissenschaftlichen Publikationslandschaft verankert. Sie geht davon aus, dass Emotionen nicht nur in ihrem Ausdruck historisch wandelbar sind und waren, sondern auch als Gefühle selbst erlernt werden.
Aber wo fängt man bei der Erforschung frühneuzeitlicher Emotionen an? Ein nützliches Angebot findet sich auf der Website „Sources of Early Modern Emotion in English, 1500-1700“ (kurz: SEMEE). Dieses fortlaufend ergänzte Gemeinschaftsprojekt dient als Angebot für alle, die sich mit Emotionen und Affekten in der englischen Renaissance beschäftigen. Es enthält bearbeitbare Bibliographien von Primärquellen sowie Sekundärliteratur, die sich auf die Erforschung von Emotionen in der Frühen Neuzeit beziehen und durch eine Verschlagwortung nach einzelnen Emotionen erschlossen sind.
So findet sich unter „hope“ bspw. eine englische Übersetzung des Werks „Les Charactères des passions“ des französischen Philosophen Marin Cureau de La Chambre aus dem Jahr 1661. Er formulierte über die Hoffnung: „HE who gave away all he had, and reserved onely Hope, made not so ill a bargain as it may be imagined: He took for himself that which is the sweetest in life, the most durable Good which can be found therein.”
Autor*in: M. Klinkenberg