Mächtekongresse 1818-1822

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die politisch-territoriale Karte Europas neu gezeichnet. In diesem Zeitraum traten die europäischen Großmächte in diversen Allianzen zusammen, sodass ein "Europäisches Mächtekonzert" entstand, das bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges mehr oder minder bestanden blieb. Die diplomatische Zusammenarbeit der einzelnen Großmächte spiegelt sich herausragend in den vier Kongressen von Aachen (1818), Troppau (1820), Laibach (1821) und Verona (1822), die Gegenstand der Datenbank „Mächtekongresse 1818-1822. Digitale Edition“ sind.

Diese vom Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichische Akademie der Wissenschaften erstellte Online-Edition bietet Besucher*innen die kritisch bearbeiteten Protokolle der vier Gipfeltreffen mitsamt einer Einleitung in deren Rahmenbedingungen und einzelnen Verhandlungspunkte. Die auf französisch überlieferten Dokumente können sowohl chronologisch eingesehen als auch mithilfe der Volltextsuche und den einzelnen Registern auf bestimmte Begriffe und Schlagwörter durchsucht werden. Jede Quelle enthält ein in deutscher Sprache verfasstes Regest, das die wichtigsten inhaltlichen Punkte zusammenfasst. Praktische Tools für die visuelle Orientierung stellen ferner die Kalenderansicht und die Zeitleiste sowie die Karte des Ortsregisters dar. Zusätzliche Erläuterungen zu der Bestandsaufnahme der einzelnen Dokumente und zum Aufbau der Edition gibt die Rubrik „Inhaltsverzeichnis“.

Die in „Mächtekongresse 1818-1822. Digitale Edition“ aufbereiteten Quellen gewähren einen Einblick in die Inhalte der auf den Wiener Kongress folgenden vier Zusammenkünfte, auf denen die diplomatische Kooperation zwischen den europäischen Großmächten neue, bis dahin unbekannte Dimensionen erreichte. Gleichzeitig zeugen die Protokolle von der Vielfalt der Gespräche und Diskussionen, die über rein politische Themen hinausgingen und beispielsweise „internationale“ Probleme wie noch bestehende Piraterie im Mittelmeer behandelten.

Autor*in: S. David