Dr. Daria Vystavkina

Meine Forschungsinteressen bezogen sich zunächst (2003-2009) auf die fachwissenschaftliche Untersuchung des „Publikums“ als eine Art „Gemeinschaft“, die im Kino durch Filmvorlieben verbunden ist, einschließlich dem Interesse an der spezifischen Form des Arthouse-Kinos. Nach und nach wandelte sich dieses Thema in Forschungen zu sozialen und kulturellen Problemen der Anwohner in ihrem städtischen Kontext (2017, 2018, 2021), zum Grad der Toleranz und der sozialen Distanz zwischen bestimmten sozialen Kategorien (2018), zu Forschung und Praxis mit städtischen Gemeinschaften und ihrem kollektiven Gedächtnis (2019-2022).
 
Meine Arbeit in den Fachbereichen Sozialarbeit, Soziologie und Journalismus hat eine Vision der Chancen und Gefahren der modernen Informationsgesellschaft, der journalistischen Ethik bei der Auswahl öffentlicher Informationen und der Bedeutung der Entwicklung eines sensiblen Journalismus unter den Bedingungen der Polarisierung der öffentlichen Meinung und bei der Arbeit mit verschiedenen sozialen Gruppen geschaffen. Das Ergebnis war die Entwicklung des Kurses der Autorin "Herausforderungen der Informationsgesellschaft für Journalisten und Journalismus", dessen wichtigste Erfahrungen in einem Lehrhandbuch verdichtet und vorgestellt wurden (2021). 
 
Seit 2017 bilde ich mich im Übrigen in Trainings zu Mediation, gewaltfreier Kommunikation und integrativen Methoden der Arbeit mit diversen Gemeinschaften weiter, unter anderem mit der Methode des „sozialen Theaters“. Seit 2019 bin ich als Performance-Schauspielerin zu sozialen Themen aktiv. Soziales Theater ist für mich eine Art Aktionskunst, eine partizipative Methode der Sozialforschung und zugleich ein sensibles Instrument für den sozialen Dialog.
 
Aktuell erforsche ich die Integration von Migranten und Migrantinnen in dem von “Cologne-Bonn Academia in Exile“ geförderten Forschungsprojekt "Das Ausmaß der Unterstützung für die Ukrainer durch Einwohner und Anpassungsukrainer im Kontext der Fortsetzung der Feindseligkeiten" sowie durch meine Teilnahme als Schauspielerin an der dokumentarischen Performance "Stimmen" auf dem internationalen Festival New Europe.
 
Insofern versuche ich klassische Fragen der Stadtsoziologie, des Verhältnisses zu kulturellen Einrichtungen, mit kreativen Methoden der verkörperten Darstellung von Konflikten und ihrer Lösungsansätze im Medium des „sozialen Theaters“ zu verbinden: Forschungsrichtungen, von denen ich nicht wusste, dass sie eines Tages für die Analyse der ukrainischen Gesellschaft im Krieg fruchtbar werden könnte.