Hier finden Sie eine Übersicht über die abgeschlossenen Forschungsprojekte der Abt. Historische Grundwissenschaften und Archivkunde:

Bilder vom König. Macht und Herrschaft der ostfränkisch-deutschen Könige im Siegel- und Münzbild (936–1250)

Teilprojekt im SFB 1167 "Macht und Herrschaft. Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive"

Herrscherbilder sind eine charakteristische Visualisierung monarchischer Macht in der Vormoderne. Ihre Analyse erschließt die Elemente der Herrschaftslegitimation, auf die sich die Herrscher in besonderer Weise berufen; dieses Teilprojekt nimmt Siegel- und Münzbilder in den Blick. Die Siegel der ottonischen Herrscher im 10. Jahrhundert zeigen eine dynamische Entwicklung des Herrscherbildes bis zur Ausbildung des Thronsiegels um 1000, das zum maßgeblichen Typus des Herrschersiegels wird. In zeitlicher Parallele gewinnt das Herrscherbild auf den Münzen an Bedeutung, um im 11. und 12. Jahrhundert eine große Vielfalt an Darstellungsformen auszubilden. Beide Bildträger zeigen affirmative Bildnisse offiziellen Charakters, die in unterschiedliche Funktionszusammenhänge (Authentifizierung der Herrscherurkunden bzw. Garantie des Silbergehaltes der Münzen) eingebunden sind. Münz- und Siegelbilder stellen keine einseitige Äußerungen aus dem Umfeld des Herrschers dar, sondern spiegeln Diskurse auf der Ebene der geistlichen wie weltlichen Funktionseliten, die bei der Herrschaftsbegründung zusammenwirken.

Bearbeiter: Prof. Dr. Andrea Stieldorf, Mareikje Mariak M.A., Maximilian Stimpert M.A.

F.II._Kaisersiegel
© IGW Bonn

Frauen an Uni Bonn.jpg
© V&R

Von der Professorengattin zur Professorin. Frauen an und im Umfeld der Universität Bonn (1818-2018)

Studium und akademische Laufbahn von Frauen gelten in unserem Universitätsalltag als selbstverständlich. Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass der Weg von Frauen an die Hochschule nicht als gradlinige Entwicklung vorgezeichnet war und sich ihre Rolle an und im Umfeld unserer Alma Mater in den 200 Jahren ihres Bestehens erheblich verändert hat.

Anlässlich des Universitätsjubiläums 2018 ist neben der Festschrift zur Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität ein Sammelband erarbeitet worden, der die Aufmerksamkeit auf das Leben und Wirken von Frauen im Umfeld der Hochschule lenkt. Dabei wurden insbesondere Aufgaben und Bedeutung von Frauen für die Universität Bonn vor der Einführung des Frauenstudiums 1908 beleuchtet. Frauen waren bis dahin vornehmlich als Professorengattin eine nicht unerhebliche Stütze ihrer Männer und nahmen regen Anteil am reichen gesellschaftlichen Leben der Universitäts-, Garnisons- und Rentnerstadt Bonn. Erst mit der Möglichkeit zur Aufnahme eines regulären Studiums war der Weg für die allmähliche Etablierung von Studentinnen und Mitarbeiterinnen auf wissenschaftlicher Ebene bereitet, sollte jedoch auch in den folgenden Jahrzehnten von gesellschaftlichen und institutionellen Barrieren gekennzeichnet bleiben. Der Sammelband zeichnet diesen Wandel der Rolle von Frauen an der Universität Bonn - auch über die Wissenschaft hinaus - nach.

Bearbeiterinnen: Ursula Mättig, Ines Neffgen, M.A.


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