Aufgaben und Projekte der Bonner Arbeitsstelle
Die Arbeitsstelle Bonn ist zuständig für die Erfassung und wissenschaftliche Edition der Inschriften des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Schwerpunkt der Bearbeitung liegt dabei auf Städten mit herausragenden Inschriftenbeständen, die über Themenbrücken wie „Bischofsstädte“, „Klosterlandschaften“, „Patrizische Urbanität und Reichsstädte“, „Universitätsstädte“ und „Hansestädte“ mit anderen Beständen des Gesamtprojekts „Die Deutschen Inschriften“ verbunden sind.
Die inschriftliche Überlieferung in NRW ist vielfältig: Beispielsweise spiegeln sich historische, sprachliche und religiöse Entwicklungen in Inschriften an rhein-maasländischen Goldschmiedearbeiten des 11. bis 13. Jahrhunderts oder in westfälischen Hausinschriften der Reformationszeit. Stifter- und Memorialinschriften lassen Rückschlüsse auf den Bildungsstand des Klerus und des gehobenen Bürgertums zu, aber auch auf deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Der Übergang vom Niederdeutschen zum Hochdeutschen lässt sich an westfälischen Glocken- oder Hausinschriften nachvollziehen.
Neben der Erarbeitung der Editionsbände steht die Arbeitsstelle Denkmalämtern, Museen, Archiven und anderen kulturellen Einrichtungen als Ansprechpartner für epigraphische Fragen zur Verfügung. In Fällen, in denen Inschriftenbestände in besonderem Maße gefährdet sind, wird zumindest die fotografische Erfassung sichergestellt.