19. und 20. Jahrhundert
Hier finden Sie Datenbanken, Unterrichtsentwürfe und Quellendossiers mit Inhalten zur Epoche der Neuzeit. In Abgrenzung zur Frühen Neuzeit werden hier nur Inhalte ab der Französischen Revolution erfasst, die in das lange 19. und kurze 20. Jahrhundert (Hobsbawm) fallen. Zu dieser Epoche sind die Quellen und die digitalisierten Angebote sehr umfangreich, sodass wir hier eine auf den Unterricht und gängige Lehrplanthemen zugeschnittene Auswahl getroffen haben.
Unterrichtsentwürfe
Entwürfe für Einzel- oder Doppelstunden mit Zeitplan, Aufgabenstellungen und Arbeitsblättern. Teilweise bereits praxiserprobt.
Unterrichtsentwürfe
Das vorliegende Unterrichtskonzept beschäftigt sich mit der Frage nach dem (Ent-) Spannungsverhältnis von Kolonisation und Menschenrechten in der Zeit des Hochimperialismus (ca. 1890-1918). Die Schülerinnen und Schüler treten dabei in eine weitgehend selbständig forschende Rolle, indem sie anhand der digitalisierten Reichstagsprotokolle aus der Zeit zwei passende Reden heraussuchen, um mit diesen die Leitfrage zu diskutieren.
Dieses auf Homeschooling ausgerichtete Unterrichtskonzept behandelt die Frage, welche Bedeutung der Idee der Menschenrechte innerhalb der Arbeiterbewegung zugeschrieben wurde.
Die Unterrichtseinheit thematisiert eine der Krisen der modernen Industriegesellschaft, deren multikausale Faktoren in der Julikrise 1914 ihren Höhepunkt finden. Im Rahmen einer historischen Quellenrecherche von Digitalisaten und der Analyse historischer Karten ordnen die Schülerinnern und Schüler die Verantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs ansatzweise ein.
Im Zentrum dieses praxiserprobten Unterrichtsentwurfs steht die multiperspektivische Auseinandersetzung mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Im Rahmen eines Planspiels entdecken die Schülerinnen und Schüler den Anlass, die Ursachen, sowie die Motive und Handlungen der zentralen Akteure.
In diesem Unterrichtsentwurf entdecken Schülerinnen und Schüler anhand von Feldpost die Lebenswelt der Heimatfront im Ersten Weltkrieg. Sie bekommen einen Einblick in die Gedanken- und Lebenswelt einer Frau, die in Angst und Sorge um ihren Mann an der Front ihre Kinder großziehen muss und unter Stress, Hunger und Einsamkeit leidet.
Warum ist die Weimarer Republik gescheitert? Die Schülerinnen und Schüler erklären unter der Perspektive von Multikausalität und Interdependenz lang- und kurzfristige Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik und erhalten dabei einen Einblick in die historische Quellenrecherche mit Digitalisaten.
Wie wurde die Progromnacht von Jugendlichen in der NS-Zeit wahrgenommen? Im Mittelpunkt der Doppelstunde steht die Analyse von Zeitzeugenberichten von Jugendlichen aus der Pogromnacht von 1938.
Ein Unterrichtskonzept für eine Doppelstunde oder zwei Einzelstunden, bei der die SuS sich grundlegende Sachkenntnisse über die Wannsee-Konferenz vom 20.01.1942 erarbeiten sollen.
Die grundlegende Aufgabe des Parlamentarischen Rates bestand darin, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland zu verfassen. Unter den 65 Abgeordneten, die an dieser historischen Aufgabe beteiligt waren, befanden sich lediglich vier Frauen, die gemeinsam ein heterogenes Quartett bildeten, bekannt als die "Mütter des Grundgesetzes".
Innerhalb des Parlamentarischen Rates herrschten Uneinigkeiten, unter anderem bezüglich der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Der Fokus dieses Unterrichtsentwurfs liegt auf eben dieser Debatte und den verschiedenen Standpunkten zur Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz. Die Standpunkte sollen mithilfe von Ausschnitte aus den Protokollen des Parlamentarischen Rates als Quelle von den SuS erarbeitet werden.
Diese Homeschoolingeinheit geht der problemorientierten Fragestellung nach, ob die (Verfassungs-) Politik nach 1949 einen Ausgangspunkt für die langjährige Trennung von Ost- und Westdeutschland bildete. Anhand eines Vergleiches der Verfassungen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR bekommen die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in die Grundlagen der Zweistaatlichkeit Deutschlands und erhalten dabei durch die Arbeit mit Digitalisaten Einblick in die historische Quellenrecherche.
Ein Unterrichtskonzept für eine Doppelstunde oder zwei Einzelstunden bei dem die SuS Motive und Ursachen der Studentenbewegung um ‚1968‘ herausarbeiten und sie in den historischen Kontext einornden sollen.
Im Zentrum dieses Unterrichtsentwurfs steht der Erwerb von Sachkompetenz, indem die Voraussetzungen für die friedliche Revolution und die Wiedervereinigung in der internationalen Politik (hier der Politik der UdSSR) erarbeitet werden.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten anhand verschiedener Quellen einen Eindruck über Ursachen, Verlauf und Folgen der Wirtschaftskrise 1929/30 und identifizieren im Vergleich mit ähnlichen historischen Krisen typische Merkmale von Weltwirtschaftskrisen allgemein, aber auch Besonderheiten der jeweiligen Einzelfälle. Über einen Gegenwartsbezug wird die Coronakrise und deren wirtschaftliche Folgen mit Krisen in der Vergangenheit verglichen und vor diesem Horizont bewertet.
Quellendossiers
Wichtige Quellen und Texte zu einem Thema mit wenigen didaktischen Überlegungen.
Quellendossiers
Die folgende Sammlung von Internet-Links soll dabei unterstützen, die Diskussion um die Anerkennung des Völkermords an den Ovaherero und Nama durch deutsche Kolonialtruppen chronologisch strukturiert nachzuvollziehen. Verlinkt werden dabei Zeitungsartikel, Petitionen, Reden und Dokumente aus dem Web-Archiv des Bundestags.
Über Briefe, Zeitungsartikel, Werbeanzeigen und weiterer Quellengattungen bietet dieses Dossier einen breiten Einblick in verschiedene Aspekte des Alltages an der sogenannten „Heimatfront“.
Da die Schrift in einigen Quellen für das ungeübte Auge schwer zu entziffern ist, ist unter diesem Link ein Dokument mit transkripierten Texten der Originalquellen beigefügt.
Dieses Quellendossier bietet eine umfassende Auswahl von Quellen und Websites, die eine differenzierte Erarbeitung der Kubakrise ermöglichen sollen. Tabellarische Überblicke und Zeitungsartikel helfen, sich schnell einen chronologischen Überblick über das Geschehen während der „13 Days“ zu verschaffen.
Ergänzt wird das Dossier durch die deutsche Übersetzung der Kommunikation zwischen Kennedy und Chruschtschow vom 24.10.1962 bis zum 28.10.1962.
Datenbanken
Hier finden Sie Datenbanken mit Quellen zur Epoche des 19. und 20. Jahrhunderts.
19. Jahrhundert
Die von der Universitätsbibliothek Frankfurt betreute Sammlung enthält digitalisierte Flugschriften der Revolution 1848 aus der dortigen Universitäts- und Stadtbibliothek mit umfangreichen Informationen zu Autor, Entstehungszeitpunkt und genannten Personen.
Für den Unterricht sind verschiedene Einsatzweisen denkbar. Beispielsweise können die Argumente und Forderungen der verschiedenen Parteien und Gruppierungen anhand von ausgewählten Flugblättern erarbeitet werden. Eine freie Recherche durch die Schülerinnen und Schüler im Rahmen dieser eingegrenzten Datenbank ist aber ebenso denkbar. Da die Flugschriften in Fraktur geschrieben sind, ist hier jedoch ggf. Hilfestellung, Vereinfachung oder eine Abschrift nötig.
Einige Flugblätter enthalten Zeichnungen oder Karikaturen und teilweise bietet die Datenbank hier auch Interpretationshilfen in Form eines kurzen Kommentars oder einer Aufschlüsselung der gezeigten Personen. Über die Randleisten oder die Schlagwortsuche kann gezielt nach Personen, Orten, Daten oder Verlagen gesucht werden.
Die mit einer Nationallizenz der DFG über die SUB Göttingen zugängliche Datenbank „Empire Online“ enthält Quellen, Forschungsliteratur und literarische Texte zu Imperialismus und Kolonialismus vom 16. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die von der Universitätsbibliothek Köln gehostete Sammlung beinhaltet Bildpostkarten des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts, die kolonialistische Inhalte widerspiegeln. Anhand dieser Bilddarstellungen können Konzepte von Fremdheit und die Sicht der Herrscher auf die Beherrschten im Kontext des Imperialismus herausgearbeitet werden.
Da die Datenbank sehr umfangreich ist, bietet es sich an, für den Unterricht eine Vorauswahl zu treffen.
Hier finden sich die Verhandlungen des Deutschen Reichstags und seiner Vorläufer von 1867 bis 1942. Digitalisiert wurden insgesamt fast 300.000 Seiten. Trotz der großen Menge an Digitalisaten ermöglicht die chronologische Struktur ein schnelles Finden der gesuchten Quelle.
„Geschichtskultur ist die Art und Weise, wie eine Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart umgeht“ (Pandel, Geschichtsdidaktik. Eine Theorie für die Praxis, 2. Aufl., Schwalbach/Ts. 2017:164). Geschichtsbücher aus den letzten Jahrhunderten lassen tiefe Einblicke in die Geschichtskultur einer anderen Zeit zu. Wie wurde im Kaiserreich, in der Weimarer Republik oder der NS-Zeit über die Deutsche Geschichte gedacht? Wie ging historisches Lernen von statten, wie wurden historische Personen, Ereignisse und Prozesse bewertet und wie hat das zur Identitäts- und Sinnstiftung des Einzelnen und der Gesellschaft im Ganzen beigetragen?
Gei-Digital hat eine frei zugängliche digitale Sammlung von mehreren Hundert Geschichtsbüchern zusammengestellt, angefangen von 1696 bis 1918. Darüber hinaus finden sich dort länderübergreifende historische Schulbücher zu weiteren Fächern wie Religion, Geografie oder Politik. Im Rahmen des Inhaltsfeldes 6 der Sekundarstufe 2 des Kernlehrplans NRW bietet diese Datenbank Möglichkeiten anhand historischer Quellen eine reflektierte Vorstellung von Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur und historischem Lernen zu erarbeiten und bietet einen Ansatz zur Reflexion des eigenen Geschichtsbewusstseins.
1. Weltkrieg
Auf der Website der Museumsstiftung Post und Telekommunikation sind Teile der über 120.000 Briefe umfassenden Sammlung als Volltext verfügbar gemacht worden.
Über eine Suchmaske lassen sich schnell Briefe zu einer Vielzahl von Themen, Einsatzorten und Kriegsphasen finden. Zum Ersten Weltkrieg sind über 700 Briefe digitalisiert worden. Dank des verhältnismäßig unkomplizierten Zugriffs ist auch eine Eigenrecherche von Schülerinnen und Schülern denkbar.
Die Universitätsbibliothek Heidelberg stellt Digitalisate von 19 Feldzeitungen des Ersten Weltkrieges zur Verfügung.
Die einzelnen Zeitungen können mittels Volltextsuche durchsucht werden, jedoch nicht das gesamte Korpus.
Das Bundesarchiv stellt in diesem Portal neben digitalisierten Aktenbeständen auch Filme (über Weiterleitung zum European Film Gateway), Bilder und Tondokumente zum Ersten Weltkrieg zur Verfügung.
Leider ist die Handhabung der Aktenbestände über die archiveigene Rechercheanwendung invenio recht kompliziert, sodass es sich nicht empfiehlt, die Schülerinnen und Schüler selbstständig darin recherchieren zu lassen. Dennoch bietet das Portal umfangreiche Quellen, die nicht nur die Militärverwaltung, sondern auch die Kolonien und die Heimatfront abdecken.
Dieses zum Teil von der EU finanzierte Projekt bietet über 3000 Filme aus der Zeit um den Ersten Weltkrieg, die von Filmarchiven in ganz Europa zur Verfügung gestellt werden.
Der in der Sammlung "100(0) Schlüsseldokumente zur Deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert" wird dort sowohl als Digitalisat als auch als Transkription angeboten.
Das digitale Angebot der Bayrischen Landesbibliothek stellt eine umfassende Quellensammlung zur bayrischen Räterepublik und der Revolution 1918/19 in Bayern zur Verfügung, die u. a. die Werke Kurt Eisners beinhaltet.
Im Hinblick auf die Anfangszeit der Weimarer Republik und den Antibolschewismus als Grundpfeiler der nationalsozialistischen Ideologie können diese Quellen genutzt werden, um die (später gescheiterten) Anfänge eines sozialistischen Systems in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg zu illustrieren.
Dieses Portal der Friedrich-Ebert-Stiftung bietet unter dem Reiter "Demokratie" mit Dossiers zum Ersten Weltkrieg und zur Revolution 1918 sowie zu bekannten Persönlichkeiten "Bausteine der Demokratie" an.
In diesen Dossiers finden sich neben Quellentexten auch Einleitungstexte, Problemfragen und Gegenwartsbezüge, denn die Dossiers sind didaktisch konzeptioniert und eigen sich somit bestens für den Einsatz im Unterricht. Eine "Gebrauchsanweisung" erläutert die didaktisch-methodischen Überlegungen hinter den Dossiers. Die ausgewählten Quellen stehen zusammen mit Hintergrundtexten zum Download zur Verfügung.
Weimarer Republik
Das Portal bietet eine große Auswahl an Bild-, Ton- und Filmquellen sowie Akten und Karten aus der Zeit der Weimarer Republik. Diese können frei durchsucht werden, es finden sich aber auch thematisch sortierte Zusammenstellungen.
Darüber hinaus bietet das Portal auch spezielle didaktische Angebote. Dazu gehören unter anderem ein Wahlkompass für das Jahr 1919 sowie didaktisch aufbereitete Quellen für Lehrkräfte und interaktive Mindmaps zu bestimmten Themen.
Diese Website sammelt Wahlplakate aller Parteien der Wahlen von 1919 bis 1933 in der Weimarer Republik. Diese können nach Wahlperiode oder Partei durchsucht werden
Unbedingt zu beachten ist, dass es sich bei dieser Seite um ein privates Angebot handelt und die genaue Herkunft der bereitgestellten Wahlplakate nicht eindeutig zu bestimmen ist.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Dieses Projekt widmet sich der Lebenswelt Jugendlicher in der Zeit von 1918 bis 1945. Zum einen durch Quellen wie Schulaufsätze zum Kriegserleben, Tagebüchern zum anderen auch durch verschiedene Informationsangebote. So gibt es eine Chronik, ein Lexikon das wichtige Begriffe erklärt oder Artikel mit Informationen zur Mediengeschichte der Zeit.
Insgesamt handelt es sich um ein sehr vielfältiges Angebot, das sich aufgrund seiner zugänglichen Machart auch eignet, um selbständig von Schüler*innen genutzt zu werden.
Das Projekt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) verzeichnet über 2000 Akte des Widerstandes im Rheinland und Saarland in der Zeit des Nationalsozialismus. Neben einer interaktiven Karte gibt es auch eine ausführliche Liste aller Fälle.
Im Unterricht bietet die Arbeit mit dieser Datenbank eine gute Möglichkeit, um den SuS den Widerstand im Nationalsozialismus nicht nur anhand der Weißen Rose und des Stauffenberg-Attentats, sondern auch anhand unbekannterer Widerstandsfälle näherzubringen. Insbesondere die Einteilung der einzelnen Fälle anhand von sechs Kategorien des Widerstands (passiv, nonkonform, situativ, offen, organisiert, gewaltsam) kann für den Unterricht produktive Ergebnisse zutage fördern. So kann die Datenbank beispielsweise mit den SuS in quantitativer Hinsicht im Hinblick auf diese Kategorien ausgewertet werden, um zu zeigen, dass die Formen von alltäglichem, nicht organisiertem und nicht gewaltsamem Widerstand überwiegen.
Diese ungewöhnliche Quellensammlung beinhaltet die Ausgaben der zwischen 1943 und 1945 durch den jüdischen Anwalt Curt Bloch in seinem niederländischen Versteck erstellten Satirezeitung „Het Onderwater Cabaret“. In diesen setzt er sich meist in Gedichtform mit den Geschehnissen seiner Zeit auseinander, zum Beispiel in dem er auf Zeitungsausschnitte reagiert. Mithin bietet diese Quelle eine besondere, persönliche Perspektive auf NS-Herrschaft. Die einzelnen Ausgaben finden sich sowohl im Original als auch in transkribierter und übersetzter Form und sind daher problemlos im Unterricht einsetzbar. Zudem bietet die Seite auch gelesene Versionen der Gedichte und Hintergrundinformationen zur Curt Bloch, der Besetzung der Niederlande sowie der Judenverfolgung und zum Leben im Versteck.
Verwendungsbeispiel
Anhand des hier verlinkten Gedichts „Einmal wird der Frieden kommen“ (Een keer zal de vrede komen) lässt sich beispielhaft die Gedankenwelt von Verfolgten im NS thematisieren und welche psychischen Auswirkungen der ständige Verfolgungsdruck auf sie hatte. Dies lässt sich gut mit dem Dankesgedicht Blochs an die Alliierten Truppen kontrastieren, welches hier zu finden ist.
Die Gedenk- und Bildungsstätte Wannsee-Konferenz stellt online eine Dokumentensammlung zur Wannsee-Konferenz, auf der die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen wurde, zur Verfügung. Darunter befindet sich auch das Sitzungsprotokoll.
Der Bayerische Rundfunk hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte aus München eine online Höredition zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden erstellt. Die Quellen werden hier von Schauspielern und Zeitzeugen vorgelesen, können aber auch im Transkript angezeigt werden. Die Quellen wurden aus der entsprechenden 16 bändigen Edition des IfZ ausgewählt und dokumentieren sowohl Opfer- und Täterperspektiven sowie die der nichtjüdischen Bevölkerungsmehrheit.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase an das minimalistische Design der Website ist diese gut handhabbar. Die Wiedergabe der Quellen durch Vorleser ermöglicht einen Zugang auch für Schülerinnen und Schüler, die bevorzugt über den auditiven Kanal lernen. Neben den Dokumenten gibt es weitere Funktionen. Unter dem Reiter „Diskurs“ befinden sich Interviews mit Historikerinnen und Historikern, die Hintergründe erläutern, das Editionsprojekt vorstellen und in den Forschungsstand einordnen. Unter „Zeitzeugen“ verbergen sich über 80 ausführliche Zeitzeugeninterviews als Audiodateien. Alle Dokumente, Historiker/inneninterviews und Zeitzeugeninterviews können als MP3-Dateien kostenlos und ohne Anmeldung heruntergeladen werden.
Auf der Website der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem befinden sich mehrere Online-Datenbanken, die Quellen zur Judenverfolgung sammeln. Zum einen ist dies eine ausführliche Namensliste aller namentlich erfassten Opfer des Holocaust, eine Foto- und eine Dokumentendatenbank.
Über eine Suchmaske lässt sich präzise nach Ort, Datum oder Stichwort suchen. Die Quellen sind allerdings nicht weiter aufbereitet oder in Dossiers gesammelt, sodass der/die Suchende wissen muss, wonach er/sie sucht. Zum Stöbern eignen sich diese Datenbanken nicht.
Dieses Verbundprojekt verzeichnet anhand von Bildern und digitalisierten Dokumenten die Schicksale von Juden, die in Tschechien ermordet wurden, vorwiegend der Bewohner des Theresienstädter Ghettos.
Die Welt nach 1945
Hier finden Sie alle stenographischen Berichte der Plenarsitzungen des Bundestags seit 1949.
Die Protokolle sind als PDF-Dateien download- und durchsuchbar. Sie können nach Wahlperioden oder Stichworten suchen oder nach Stichworten in bestimmten Wahlperioden.
Hier finden Sie die Kabinettsprotokolle der Bundesrepublik seit 1949. Dies ist die Online-Version der entsprechenden wissenschaftlichen Edition, die bisher in 25 Bänden vorliegt und bis in das Jahr 1972 reicht. Auch die Protokolle der Jahrgänge nach 1972 stehen online zur Verfügung, jedoch ohne editorische Aufarbeitung und Kommentar.
Hier finden Sie die Manuskripte aller Reden des Bundespräsidenten. Auf der Seite finden sich zudem Informationen, Reden und Interviews zu vielen der vergangenen Bundespräsidenten.
Hier finden Sie die Sitzungsprotokolle der französischen Nationalversammlung seit der Regierungszeit Charles de Gaulles. Die Dokumente sind als PDF-Dateien download- und durchsuchbar.
Die Margaret Thatcher Foundation stellt tausende Dokumente aus dem privaten Nachlass der ehemaligen britischen Premierministerin online zur Verfügung. Das Quellenmaterial ist außerordentlich umfangreich und wird fortlaufend aktualisiert. Besonders interessant sind die Quellenbestände zu Thatchers Regierungszeit von 1979-1990, unter die beispielsweise auch die deutsche Wiedervereinigung fiel.
Vier Jahre nach Veröffentlichung werden alle Bände der AAPD online frei zugänglich gemacht. Die PDF-Dateien sind durchsuchbar und beinhalten Dokumente aus dem Auswärtigen Amt zur bundesrepublikanischen Außenpolitik. Jüngster Band: 1970. Die Bände für die Jahre 1949-1953 haben einen Schwerpunkt auf der Westintegration der Bundesrepublik.
Breites Angebot an Quellen (Fotos, Videos, Karikaturen, Presseerzeugnisse, Reden, Verträge etc.) zum europäischen Integrationsprozess von 1945 bis 2013 auf Englisch, Französisch und Deutsch. Thematische und chronologische Zugriffe.
Bemerkenswert ist außerdem das Oral History Projekt des CVCE. Verfügbar sind Videos und Transkripte von mehr als 100 Zeitzeugeninterviews, darunter ehemalige Staats- und Regierungschefs, Außenminister und Kommissionspräsidenten. In der Entwicklung ist zudem ein Angebot mit „Teaching eModules“
DDR, Kalter Krieg und Wiedervereinigung
Große Sammlung an historischen Dokumenten von 1866 bis 2010 zur Geschichte der Internationalen Beziehungen und der Diplomatie. Die hier verfügbar gemachten Dokumente sind allesamt ehemalige Verschlusssachen. Der Fokus liegt auf dem Kalten Krieg in einer weltumspannenden Perspektive. Durchsuchbar nach Datum, Geographie, Sprache oder Thematik.
Besonders hilfreich sind die sogenannten „Collections“ zu einzelnen Ereignissen (beispielsweise zur Berliner Mauer, dem Aufstand vom 17. Juni, der Kuba-Krise etc.). Die Seite besticht durch ein modernes Interface und einfache Handhabung. Da die Dokumente ins Englische übersetzt sind, müssten diese in den meisten Fällen übersetzt werden. Dies ist schade, da auch viele ursprünglich deutschsprachige Dokumente digitalisiert und übersetzt wurden.
Auf dem Portal des Bundesarchivs finden sich Zusammenfassungen und Links zu Dokumenten (Teils im Scan des Originals, teils aus einschlägigen Akteneditionen) sowie Bild-, Film- und Tonmaterial zur Wiedervereinigung.
Auch die auf dieser Website untergebrachten digitalen Ausstellungen bieten zahlreiche Anregungen für den Geschichtsunterricht. Unter „Dokumente“ findet sich zudem eine Auswahl an Quellen aus der Edition „Deutsche Einheit. Sonderedition aus den Akten des Bundeskanzleramts 1989/90“.
Dieses digitale Projekt des Rundfunks Berlin Brandenburg (rbb) ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, bietet allerdings unter dem Reiter „Dokumente“ eine hilfreiche Sammlung von Quellen zur deutschen Wiedervereinigung.