Was auf den ersten Blick wie ein einfaches steinzeitliches Beil erscheint, ist beim genaueren Hinschauen viel mehr als nur eine stumpfe Klinge. Die sogenannten Jadeit-Beile waren während des Neolithikums begehrte Luxusgüter, die zum Teil über Tausende von Kilometern durch Europa transportiert wurden und als Statussymbole jungsteinzeitlicher elitären Gruppen galten.
Die Jadeit-Beile wurden aus Jadeit-Gestein angefertigt, das innerhalb Europas nur in den italienischen Alpen auf dem Monte-Viso vorkommt, wo es um die Zeit zwischen 5200 und 4000 v.Chr. abgebaut und umgeformt und meist anschließend bis in die 1200 km entfernte Bretagne transportiert wurde. Dort wurde es geschliffen und poliert, um es anschließend quer durch Mitteleuropa zu transportieren und weiterzutauschen. Für nähere Hintergründe der Jadeit-Beile und weitere spannende Unterrichtsmaterialien zum Neolithikum lohnt sich ein Blick in den ebenfalls verlinkten Unterrichtsentwurf "Vom Jagen und Sammeln zum Ackerbau - Die Hintergründe und Auswirkungen der Neolithisierung".
Durch die Arbeit mit den Jadeit-Beilen können die Schülerinnen und Schüler nicht nur die bereits im Neolithikum bestehenden Handels- und Kommunikationsnetze herausarbeiten, sondern auch einen Einblick in die ersten dokumentierten Statussymbole der Jungsteinzeit und die damit einsetzende Hierarchisierung gesellschaftlicher Gruppen erhalten.