B.A. Zwei-Fach Geschichte
Das Studienfach B.A. Geschichte Zwei-Fach) bietet die Möglichkeit Geschichte gleichgewichtet mit einem anderen Fach im Umfang von 78 LP zu studieren. Die Qualifikationsziele des Studienfaches richten sich in Vorbereitung auf den Master sowohl auf die fachwissenschaftliche Expertise als auch den außerakademisch-praktischen Bereich.
Das Studium der Geschichte zielt nicht auf bloße Wissensvermittlung, sondern will mit Fragen, Methoden, Theorien und Lösungsansätzen der historischen Forschung wie auch der sach- und adressatengerechten Vermittlung ihrer Erkenntnisse vertraut machen und die Studierenden zu eigener Forschungsarbeit und wissenschaftlicher Diskursfähigkeit anleiten. Im Mittelpunkt steht die intensive Auseinandersetzung mit historischen Quellen (meist Texten), ihre Lektüre, ihre Prüfung auf Echtheit und Aussagekraft, ihre Analyse und Interpretation.
Die Studierenden erwerben im Zwei-Fach eine breite historische Bildung und werden theoreretisch und methodisch befähigt, historischer Quellen verschiedenster Art und aus unterschiedlichen Epochen nach fachwissenschaftlichen Standards zu analysieren, objektiv-kritisch zu beurteilen und das erworbene Wissen und die methodisch-analytischen Kompetenzen selbstständig zu vertiefen und berufsorientiert anzuwenden.
Die Binnengliederung des Instituts mit fünf Professuren für die historischen Großepochen (Griechische und Römische Antike, Mittelalter, Neuere/Neueste Geschichte), vier Professuren für die Profilbereiche Frühe Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte, Osteuropäische Geschichte, Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie Historische Grundwissenschaften und Archivkunde und einer Professur für Didaktik der Geschichte ermöglicht ein differenziertes, thematisch wie methodisch breit gefächertes Lehrangebot. Es umfasst regelmäßig Veranstaltungen zur Regional- und Landesgeschichte, zur deutschen und europäischen, zur italienischen, französischen und britischen Geschichte sowie zur Geschichte Osteuropas (einschließlich Russlands und Sibiriens) und der USA von den Anfängen bis in die Gegenwart. Thematisch spannt sich der Bogen von der politischen Geschichte und der Geschichte der internationalen Beziehungen über die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, die Unternehmensgeschichte, die Rechts- und Verfassungsgeschichte, die Kirchengeschichte, die Stadtgeschichte bis hin zur Kultur-, Ideen- und Bildungsgeschichte.
einer breiten und intensiven, alle Epochen und unterschiedlichste Themenfelder umfassenden Ausbildung fest, die auf folgende Komeptenzen abzielt
- eine breite historische Bildung, die deutlich über das auf der Ebene der Hochschulzugangsberechtigung vorhandene Wissen hinausgeht, sowie ein vertieftes historisches Verständnis für vergangene und gegenwärtige politische, gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten;
- die Fähigkeit, für ein bestimmtes historisches Problem relevante Informationen zu sammeln, zu verstehen, einzuordnen und zu interpretieren;
- die Fähigkeit zur exemplarischen Analyse und Kritik historischer Quellen aus unterschiedlichen Epochen;
- die Fähigkeit, auf der Grundlage von Quellen und Fachliteratur den aktuellen Forschungsstand zu einem bestimmten historischen Problem nachzuvollziehen;
- die Fähigkeit, Ergebnisse der eigenen Arbeit wissenschaftlich fundiert in mündlicher und schriftlicher Form zu präsentieren und argumentativ zu verteidigen;
- die Fähigkeit, das erworbene Wissen und die methodisch-analytischen Kompetenzen selbstständig zu vertiefen und berufsorientiert anzuwenden.
Der Studiengang besteht aus 6 Pflicht- und 2 Wahlpflichtmodulen zu insgesamt 78 LP. Hinzu kommt die Bachelorarbeit mit 12 LP, sofern sie nicht im zweiten Fach geschrieben wird. Das scheinbare Ungleichgewicht zwischen Pflicht- und Wahlpflichtanteilen wird dadurch aufgewogen, dass in nahezu allen Modulen eine hohe Zahl von Lehrveranstaltungen zur Wahl gestellt wird. (siehe dazu auch das Modulhandbuch und den Studienverlaufsplan unter Dokumente).
Grundlagenmodule im ersten Studienjahr dienen dazu, Lücken in der Vorbildung zu schließen, das Faktenwissen zu verbreitern und ein historisches Verständnis grundzulegen. Sie bereiten überdies auf die Anforderungen der nachfolgenden Module vor.
Epochenmodule im ersten und zweiten Studienjahr vertiefen historische Bildung und historisches Verständnis anhand ausgewählter Themen aller drei Großepochen, führen in das wissenschaftliche Arbeiten ein, erläutern grundlegende Methoden und Arbeitstechniken, vermitteln elementare Kenntnisse der Quellenanalyse und -kritik und leiten zur mündlichen und schriftlichen Präsentation von Arbeitsergebnissen an.
Das Modul Schlüsselkompetenzen für Historiker im zweiten Studienjahr dient explizit der Vermittlung studien- und berufsrelevanter Schlüsselkompetenzen.
Ein Hauptmodul im fünften Fachsemester erwartet von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern weitgehende Selbstständigkeit im Bereich der Quellen- und Literaturrecherche, intensiviert die quellenanalytische Arbeit, vervollkommnet die Präsentations- und Vortragstechnik und leitet dazu an, sich mit aktuellen Forschungsfragen und -tendenzen auseinanderzusetzen, sie zu reflektieren, zu diskutieren und zu bewerten.
Wird die Bachelorarbeit im Fach Geschichte geschrieben, entfallen auf sie und das sie betreuende Kolloquium die restlichen 16 LP. Wird die Arbeit im zweiten Fach geschrieben, dient ein 4 LP umfassendes Abschlussmodul der Vergewisserung der erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen.
Geschichteim Zwei-Fach B.A. kann mit einer Vielzahl von Fächern kombiniert werden. Eine Übersicht über die Kombinationsmöglichkeiten finden Sie hier.
Prüfungsordnung (S. 1-35 allgemeiner Teil; S. 141-145 die studiengangsspezfisichen Bestimmungen)
Bewerbungen zum Studiengang sind zum Wintersemester möglich. Derzeit ist das Zwei-Fach nicht zulassungsbeschränkt. Aktuelle Informationen über den Status der Zulassungsbeschränkung und weitere HInweise etwa zu den Bewerbungsfristen und zur Einschreibung finden Sie hier.
Praxisanteile
Die Berufsfeldorientierung im Zwei-Fach-Bachelor erfolgt curricular in erster Linie über die im Modul Schlüsselkompetenzen für Historiker angebotenen Übungen erfahrener Praktiker (u.a. aus dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, dem Bonner Stadtarchiv, der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, dem Landesarchiv NRW, dem Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des LVR sowie dem Universitätsarchiv und -museum). Natürlich können auch Studierende im Zwei-Fach-Bachelor die Ringvorlesung „Historiker im Beruf“ (s. unter Kernfach) besuchen und das Angebot der Praktikumsbörse und das Programm „Erlebnis Archiv“ nutzen.
In der Ringvorlesung „Historiker im Beruf“ stellen jedes Wintersemester Absolventen des Instituts aus unterschiedlichsten Berufsfeldern ihren Werdegang vor und geben Tipps für Praktika, Bewerbungen und den Berufseinstieg. Die Übungen im Praxismodul B werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Archiven, Museen und Gedenkstätten angeboten. Dies geschieht in Kooperation mit der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln und der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf. Beide Varianten ermöglichen es den Studierenden, Berufsfelder für Historiker kennenzulernen; die Wahl zwischen Übung und Praktikum bietet den Studierenden dabei ein flexibles Angebot, das sowohl der jeweiligen Planung des Studienverlaufs als auch dem Fortschritt der Berufsplanung entgegenkommt.
Weiterführende Studiengänge
Das Zwei-Fach Geschichte qualifiziert für den Masterstudiengang Geschichte. Informationen zu Inhalten und Zugangsvoraussetzungen finden Sie hier.
Berufsperspektiven
Texte verstehen und deuten, Informationen beschaffen, auswerten und vermitteln, sind Anforderungen, die nicht nur in der Geschichtswissenschaft von Absolventinnen und Absolventen erwartet werden. Sie stellen daher nicht nur fachliche, sondern auch überfachliche Qualifikationsziele dar, zu denen außerdem die Entwicklung von Problemlösungen, die Bewältigung neuer Aufgabenstellungen, das Verständnis für Zusammenhänge und Handlungsspielräume in einer gegebenen Situation, reflektiertes und verantwortungsbewusstes Arbeiten, ein erfolgreiches Zeitmanagement sowie gleichermaßen Selbstständigkeit und Teamfähigkeit und – nicht zuletzt – Vermittlungskompetenzen zählen. Dem ausgebildeten Historiker erschließen sich daher berufliche Optionen auf den verschiedensten Gebieten, in denen die Fähigkeiten und Kompetenzen eines Historikers von großem Nutzen sein und gewinnbringend eingesetzt können. Mögliche Berufsfelder sind bspw.:
• Universitäten und spezielle Forschungseinrichtungen
• Staatliche und private Archive, Unternehmensarchive
• Bibliotheken, Dokumentationsstellen
• Referent/in/Wissenschaftliche Mitarbeit in Verbänden, Stiftungen, Parteien, Parlamenten, Ministerien, weiteren Behörden
• Erwachsenenbildung, Volkshochschulen
• Zeitungen, (Fach-) Zeitschriften, Verlage
• Rundfunk, Fernsehen, Online-Medien
• Kultureinrichtungen, Kulturmanagement, Eventmanagement
• Museen, Gedenkstätten, Ausstellungswesen
• Diplomatischer Dienst, Institutionen der Europäischen Union, NGO’s
• Öffentlichkeitsarbeit/Public Relations in Unternehmen, Verbänden, Stiftungen, Parteien, Parlamenten, Behörden
• Tourismus, wiss. Reiseleitung
• Personalwesen
• Unternehmensberatung, Politikberatung
Studienberatung B.A. Geschichte (Kernfach, Zwei-Fach, Begleitfach)
u.a. Beratung zu Studienorganisation und –verlauf, Veranstaltungsbelegung, Anrechnungen, Studieninteressierte
Kontakt
Dr. Matthias Koch
+49 228 / 73-53 74
m.koch@uni-bonn.de
Sprechstunde: Mi, Do 10-12
Adresse
EG, Raum 0.012
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