Geschichte der Habsburgermonarchie von 1815 bis 1924

Dieser Kurs untersucht wirtschaftliche, kulturelle und politische Entwicklungen in der multiethnischen, liberalen und in den letzten Phasen ihrer Geschichte zunehmend demokratischen österreichisch-ungarischen Monarchie. Der Kurs vergleicht die Modernisierung in Österreich-Ungarn mit wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in anderen europäischen Ländern und diskutiert, ob imperiale Rahmenbedingungen und ethnische und religiöse Vielfalt die Urbanisierung und Industrialisierung in Ostmitteleuropa behindert oder gefördert haben. Der Kurs widmet sich besonders dem Aufstieg der Bourgeoisie und der Arbeiterklasse und ihrem Kampf für Gleichheit und politische Repräsentation; die politische Mobilisierung kleinbürgerlicher Gruppen wie Krämer, Handwerker und Bauern sowie die Gründungen und frühen Erfolge christlich-sozialer und antisemitischer Parteien. Der Kurs wird Hochkultur (Architektur, Malerei; klassische Musik; Literatur usw.) und Populärkultur (Zeitungen, Sport, Massenunterhaltung) sowohl als Produkt ethnischer Vielfalt als auch als Waffe in den Händen der nationalistischen Eliten untersuchen, die zur Untergrabung des Imperiums verwendet werden, als auch als Mittel, um Spannungen zwischen ethnischen und religiösen Gruppen abzubauen. Schließlich untersucht der Kurs die Außenpolitik der österreichisch-ungarischen Monarchie; seine Rolle als Brücke zwischen West und Ost (Deutschland und Russland) und zwischen Nord und Süd (Europa und Osmanisches Reich); sowohl als stabilisierender Faktor in den internationalen Beziehungen als auch als Hindernis für Selbstbestimmung und nationale Unabhängigkeit. Ob die Doppelmonarchie zum Scheitern verurteilt war und sich im Wesentlichen selbst zerstörte, oder ob sie von äußeren Mächten zerstört wurde, indem sie einen der schlimmsten Fehler in der internationalen Politik des zwanzigsten Jahrhunderts machte, ist Gegenstand dieses Kurses.

Übung

Dienstags, 14 Uhr c.t. - 16 Uhr

Erste Sitzung:
09.04.2024

Letzte Sitzung:
16.07.2024

Adenauerallee 4 - 6
Raum 3.010

Literatur

Mehr Infromationen folgen.


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